DIENSTAG: Nach ca. 3 Std. Busfahrt waren wir an einem Busterminal in Quitumbe /Quito Sur abgesetzt worden, eigentlich wollten wir zum Busterminal Quito Central, na was soll’s. Aber an dem Terminal gibt es gleich eine Metro in die Stadt. Als wir noch am orientieren waren, kam schon ein Polizist auf uns zu und brachte uns zum richtigen Fahrstuhl um auf das Metro Gleis zu gelangen. Dank Googlemaps sind wir auch an der richtigen Station La Alameda ausgestiegen.



Unser Hostel liegt nur einige 100 m entfernt, leider auch bergauf mit dem Gepäck.
Unterkunft Hostel Atlantis, General Pedro Briceño, 170403, Ecuador, Quito, sehr großes Zimmer mit zwei großen Betten, Strom wohl durch Solar vorhanden aber warmes Wasser gibt es nur morgens bis 11 Uhr, immer wieder was anderes. Die Gegend ist etwas außerhalb und Touristen kommen hier nicht so oft her.

Als erstes haben wir unsere Wäsche zum Reinigen gebracht. Weiter ging es dann in das historische Zentrum um erst einmal etwas zu essen. Im Querubin gab es wieder ein Menü besteht aus Kartoffelsuppe, Reis mit Geschnetzeltem sowie Schokobrownie mit Getränk für nur 5 Dollar.
Um 14.30 begann unsere Freewalkingtour mit Alejandro wir sind wieder die einzigen Teilnehmer. Startpunkt war der Plaza grande mit dem Carnodelet Palace vom Präsidenten von Ecuador. Weiter ging es zum Antiquo circulo Militar. Es war der frühere Sitz vom Militär. Wir waren in dem wunderschönen Saal, indem Sitzungen und Feiern abgehalten wurden.





Die Santa Barbara Catholic Church haben wir von außen angeschaut. Eine kleine Pause wurde im Restaurant Runa Tulpa Andina gemacht, dort haben wir den Canalazo Cocktail probiert.
Canelazo besteht in Ecuador meistens aus Wasser, Zimt, Nelken, Naranjillasaft und starkem Zuckerrohr-Aguardiente oder Puntas. Das Wasser, die Nelken und der Zimt werden auf schwacher Flamme kurz gekocht. Danach kommt der Naranjillasaft dazu, es wird weiter gekocht, bis sich am Boden ein Sirup bildet. Schließlich kommt Aguardiente oder Puntas dazu. Das Getränk wird wie Glühwein heiß getrunken.






Nach der guten Abwechslung ging es weiter zum Hotel Patio Andaluz sowie zum Palacio Arzobispal beide haben einen wunderschönen Innenhof teils mit Restaurants. Bei der Iglesia la Compania wurde uns die Geschichte vom nicht bezahlten Lohn des Handwerkers, der dies als Spende an die Kirche geben sollte, erzählt. Für diese Unverschämtheit hat er sich gerächt und gegenüber am Haus sechs Engel mit Blick auf das Kreuz der Kirche als Strafe versehen. Hier muss man wissen dass 6 die Zahl des Teufels darstellt.
Eine weitere Kostprobe haben wir bei Yumbos Schokolade in Form von 5 verschiedenen Schokoladen probiert, dieses Geschäft ist nicht einfach so zugänglich man muss klingeln um reinzukommen. Weiter ging es zu Casa Manuela Restaurante dort haben wir sechs verschiedene Liköre und Schnaps Bonbons zum Probieren bekommen. Die Kirche San Francisco Convert haben wir nur von außen angeschaut.







Der Abschluss der gut 5-stündigen und sehr unterhaltsamen Tour war im Qenqo Centro Historico einer Bierstube mit einer weiteren Probe von 6 Sorten Bier. Danach sind wir nochmals zurück zum Restaurant Runa Tulpa Andina und haben dort die traditionelle und beste südamerikanische Kartoffelsuppe Locro de papa gegessen, sehr lecker.


MITTWOCH: Wir machen uns auf den Weg zur Mitte der Welt. Vorher geht es allerdings noch zum Pululahua Vulkan welcher nur wenige Kilometer von dort entfernt ist. Da die Fahrt dort hinaus mit dem Bus über 2 Stunden dauert und man vor 11 Uhr am Vulkan sein sollte, entscheiden wir uns für ein Uber. Kommt man später dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass der Vulkan mit Wolken zugezogen ist. Kurz vor halb zehn sind wir dann am Aussichtspunkt auf dem Kraterrand des Pululahua angekommen. Das Kraterinnere ist eine große Ebene in der es einige Häuser und große landwirtschaftliche Flächen gibt. Der Ausblick in den Kratzer ist einfach grandios. Da wir noch nicht gefrühstückt hatten, kommt uns das kleine Café am Aussichtspunkt gerade recht. Wir genießen bei Kaffee und Humitas die Sonne und den Ausblick ins Tal von der Terrasse aus.



Es geht weiter zum Museo Tempo del Sol pintor Ortega Maila, der ebenfalls am Aussichtspunkt zu finden ist. Der Tempel selbst ist kein historisches Bauwerk. Allerdings ist er von der Bauweise der Inka inspiriert und verwendet auch die typischen Baumaterialien der Gegend sodass er durchaus recht echt wirkt. Im Inneren findet man viele Skulpturen und Gemälde des Künstlers, die die Kultur und Spiritualität der Andenregion wiederspiegelt. Es ist sehr schön anzusehen, man merkt aber das wir in der absoluten Nebensaison da sind. Sämtliche Gastronomie auf dem Gelände ist geschlossen und wir sind quasi völlig alleine auf dem Gelände.







Wir nehmen ein Taxi für die etwa 5 km hinunter zum Mitad del Mundo Park. Dort findet man die touristisch aufgemachte Äquatorlinie welche allerdings nicht den wahren Äquator entspricht. Dieser befindet sich 285 m von hier entfernt. Im Park findet man neben dem großen Äquator-Monument viele Souvenirshops, Gastronomie und Nachbauten von traditionellen Hütten. Eine gelbe Linie die quer durch den Park und dabei auch durch das Monument und durch eine Kirche geht, markiert den touristischen Äquator.















Unweit vom Park befindet sich das Intiñan Museum mit ecuadorianischer Kultur und Experimenten zu den physikalischen Besonderheiten rund um den Äquator. Wir sehen einige Hütten in sehr unterschiedlicher Bauweise welche von der entsprechenden Region abhängt.






Auch erfahren wir einiges über die unterschiedlichen Rituale der Stämme. Besonders hervorzuheben ist dabei die Herstellung von Schrumpfköpfen in der Amazonas Region. In Bildern können wir sehen wie die Amazonasstämme Schrumpfköpfe herstellten. Sie taten dies aus den Köpfen ihrer schlimmsten Feinde und trugen sie dann als Amulett um den Hals, um von deren Kampfeskraft zu profitieren, sehr seltsam. Auch erfahren wir warum man im Amazonas, wegen des sogenannten Penis-Fisches, lieber nicht nackt baden sollte. Das Viech dringt in die Harnröhre ein und setzt sich dann dort fest. Man kann es dann nur durch einen chirurgischen Eingriff wieder entfernen. Das klingt ziemlich unangenehm und gilt übrigens auch für Frauen.




Des weiteren wurden uns dann noch Experimente bezüglich der Corioliskraft gezeigt, welche dafür sorgt das sich Tornados auf der nördlichen und südlichen Halbkugel in unterschiedlicher Richtung drehen. Der Effekt dass das Wasser im Ausguss angeblich in unterschiedlicher Richtung abläuft, lässt sich damit nicht bestätigen. Dazu gibt es zuviele Störfaktoren.








Aber warum liegt gerade in Ecuador die Mitte der Welt? Der Äquator geht doch schließlich einmal komplett um die Erde und er geht doch auch z.B. quer durch Afrika. Das liegt an der besonderen Höhe der Umgebung von Quito welche bei der genauen Vermessung der Erde von Vorteil war. Der Name Ecuador ist übrigens direkt vom englischen Wort equator (Äquator) abgeleitet.
Abends waren wir noch in der Umgebung etwas essen und auf dem Rückweg würden wir zum ersten Mal etwas doof von einem Jugendlichen angemacht. Einer kam direkt und sehr laut auf uns zu und wollte 1 Dollar. Wir haben beide gleichzeitig ein lautes und energisches NO gesagt. Auf die Nachfrage NO vom Jugendlichen sagten wir nochmals NO und zum Glück trottet er weiter. Wir haben beide schon gedacht na was kommt jetzt. Alles gut gegangen.
DONNERSTAG: Wir müssen von unserer aktuellen Unterkunft in unsere eigentliche Wahl-Unterkunft umziehen. Diese konnten wir leider nicht mehr von unserem ersten Tag an in Quito buchen. Wir hatten schon am Vortag mal kurz vorbei geschaut und haben nur ein Hotel vorgefunden. Das Hostel sei aber in der zweiten Etage wurde uns gesagt. Als wir heute nun ankommen, sehen wir dass auf der Dachterrasse eine größere Baustelle ist und im Empfangsbereich sieht es sehr unaufgeräumt aus. Wir lassen uns das Zimmer zeigen und es ist ohne Fenster und entsprechen dunkel. Wir stornieren das Zimmer und machen uns auf die Suche nach einer anderen Unterkunft und gehen zur
Unterkunft Hostel La Guayunga Rooftop, José de Antepara 3-70 y León Frente a la plaza de toros Belmonte, Quito
Die Umgebung dort ist schon sehr viel ansprechender und es gibt auch ein paar Restaurants und Bars direkt in der Nähe. Außerdem gibt es im Hostel eine Rooftop-Bar.



Gegen Mittag machen wir uns dann auf den Weg noch ein wenig die Stadt zu erkunden. Im Parque de Almeda entdecken wir das Observatory von Quito. Wir entdecken, dass es optisch dem Observatorium in Bonn nachempfunden ist und lesen das es mit einem Teleskop aus deutscher Fertigung bestückt ist. Wir entscheiden uns später noch einmal zurückzukehren um es zu besichtigen. Auf den Weg zum Park sehen wir eine riesige Rauchwolke aus der Ecke wo wir eigentlich unser Hostel gehabt hätten. Offenbar gibt es dort einen Hausbrand. Wir überlegen schon ob wir gerade einer größeren Katastrophe entgangen waren, bei dem wir unser komplettes Gepäck verloren hätten. Später stellte sich heraus dass es zwei Häuser direkt gegenüber diese Hostels waren.


Wir gehen weiter zur Basilica del voto Nacional. Dort kann man insgesamt 3 Türme besteigen und hat eine tolle Aussicht über die Stadt. Wir bemerken das die Innenstadt nach und nach immer weiter von Sicherheitskräften und Polizei abgesperrt wird. Wie sich später herausstellt wird es einen Protestmarsch wegen der ständigen Stromabschaltungen geben.








Am späteren Nachmittag besichtigen wir noch das Observatory. Nach Sonnenuntergang gehen wir noch in unsere Rooftopbar und genießen die Aussicht auf die nun doch erleuchtet Stadt – bis 18 Uhr war der Strom abgeschaltet, doch zwischendurch fällt der Strom in der Bar immer wieder aus, es gibt ja auch Kerzen.









FREITAG: Nach dem sehr guten Frühstück – nicht nur Rührei, etwas Marmelade, Butter und Baguette sondern auch Obstsalat mit etwas Joghurt und Müsli darüber – in der Rooftopbar im Hostel lassen wir uns vom Uber zur Bergbahn Teleférico bringen. Sie führt von der unmittelbar am Stadtrand auf etwa 3050 m Höhe gelegenen Talstation zu einem Cruz Loma genannten Berg in etwa 3950 m Höhe auf der Ostseite des Vulkans Pichincha. Der Blick über die Stadt ist sensationell und wir sehen wieder die Ausmaße. Es gibt einige Aussichtspunkte und eine Schaukel in den Wolken ist natürlich auch vorhanden. Nach einem Kaffee in einer Art Berghütte lassen wir uns wieder vom Uber in das historische Zentrum bringen.








Zum Mittagessen gehen wir in das Hotel Casa Colonial und bekommen das draußen angeschriebene Menü. Das hätte man nicht erwartet, in so einem tollen Restaurant. Es gab eine Encebollado, Canalones, Salat, Popcorn und einen Keks zum Abschluss und alles für 6 Dollar, zwar etwas teurer als die Tage zuvor, aber dafür in einem sehr alten schöne Restaurant. Danach schauen wir uns noch Kirchen von innen an, die wir auf der Freewalkingtour nur von außen gesehen haben. Insbesondere hat uns das Museum und zugleich Kirche San Francisco Convert interessiert. Auf dem Vorplatz war eine große Bühne mit viele Stühle aufgebaut. Anscheinend ist an diesem Wochenende Stadtfest von Quito. Es spielt eine Musikkapelle. Wir machen uns auf den Weg ins Innere der Kirche mit der Hoffnung, das nicht so viele Leute dort sind und richtig es ist nicht viel los. Wir schauen uns im Museum um und suchen die Brauerei, da uns auf der Freewalkingtour ein Bild gezeigt wurde, mit einer Bierflasche vor der Jesusstatur. Wir finden nur die antike Brauerei und kaufen uns nun in dem Museumcafe eine Bierflasche und finden die Jesusstatur mit Blick auf das Innere der Kirche. Natürlich werden Bilder gemacht, danach genießen wir das Bier fast alleine auf dem Kirchturm. Von oben können wir sehr schön das Getümmel auf dem Vorplatz beobachten.












Kurze Zeit später fängt es recht stark zu regnen an und wir nehmen kurzfristig ein Taxi zum Hostel. Am Abend entdecken wir nebenan in einer Bar, das dort ab 21.30 Uhr Livemusik aus Jazz, Soul und Blues gespielt wird. Das Konzert der drei Musiker (Sängerin, Gitarre und E-Schlagzeug) dauert gut eine Stunde und es werden teils bekannte Lieder, die selbst interpretiert wurden, gespielt.



SAMSTAG: Wieder lassen wir uns vom Uber abholen, da die Fahrt mit den Öffis in keinem Verhältnis zum Preis vom Uber steht. Mit den Öffis dauert die Fahrt laut Googlemaps gut eine Stunde und mit dem Uber haben wir 3,50 Dollar für ca. 30 Minuten Fahrzeit bezahlt. Die Fahrt führte zum El Panecillo einer hoch über der Stadt stehende 30 m hohe Statur der Jungfrau Maria aus Aluminium mit Flügeln und Podest. Den Rückweg in die Stadt sind wir gegangen. Als wir unten angekommen sind sehen wir große Warnhinweise dass man als Tourist diesen Weg nicht gehen sollte. Es sei zu gefährlich.








Auch heute war sehr viel los in der Innenstadt, auf den Plätzen gab es Vorführung und Präsentationen der einzelnen Gebiete in Ecuador. Die Vorführung auf dem Plaza de Santo Domingo von Polizeihunden war sehr sehenswert und interessant.














SONNTAG: Ein Uber bringt uns zum Mirador Cotopaxi im Parque Metropolitano Guangüiltagua. Dass der Park so groß ist, hätten wir nicht erwartet. Dort gibt einige verschiedene Miradors. Es sind viele Leute unterwegs um Sport zu treiben oder sich einfach auf den Picknick Plätzen zu treffen und überall sind die Hunde herumgetollt.







Um 23 Uhr werden wir vom Bus abgeholt und fahren über Nacht zum Lago Agrio um eine 4-Tagestour durch den Dschungel zu machen.