42 Battambang So. 07.04. – Mi. 10.04.24

SONNTAG: Um 8 Uhr wurden wir vom Tuktuk abgeholt und es ging zunächst etwa 30 min zum Long Set Beach zum Pier, dann etwa eine Stunde Überfahrt mit dem Speedboat nach Sihanoukville, von dort mit dem Bus in die Hauptstadt Phnom Penh (3,5 Std.) und weiter mit dem Bus nach Battambang (4,5 Std.). Der zweite Part der Busfahrt war nicht so angenehm, es war sehr eng und nach einiger Zeit waren wir gefühlt durchgebraten, da bei der Wärme die Klimaanlage es auch nicht mehr geschafft hat. Um ca. 20 Uhr waren wir in Battambang.

Unterkunft: Royal Hotel, No. 618, Grom. 29, Phom Preak Mohatep, Battambang, Kambodscha, helles, großes Zimmer mit Fenster und Balkon aber nutzt man nicht, da es zu warm ist. Blick zur Straße sehr viel Staub in der Stadt. Es ist die staubigste Stadt bisher.

Da wir nur etwas Hunger hatten, nahmen wir eine mittelgroß Pizza zu zwei. Für den Preis von 10 Dollar hätten wir etwas mehr erwartet und es gab auch nur noch ein Bier. Na was soll’s.

MONTAG: Da wir bisher recht gute Erfahrungen mit den Tuktuk Touren gemacht haben, stand mal wieder eine an. Da es in Kambodscha zwei verschiedene Arten von Tuktuk gibt, hatten wir heute eine „Kutsche“ als Tuktuk, die sind etwas bequemer, größer und man sieht mehr von der Umgebung.

Der erste Halt war bei einem über 70 jährigen Schmid in seiner Werkstatt. Da werden noch die Werkzeuge von Hand gemacht. Gleich nebenan war ein einheimischer Markt, dort lagen die Waren direkt auf dem Boden, dies hatten wir tatsächlich so noch nicht gesehen. Weiter ging es zu einem Straßenstand an dem Sticky-Rice in Bambusröhren gemacht wird. Die Bambusröhren stehen direkt an der Holzkohlenglut und werden so gegart. Der Reis wird von einer Seite in das Bambusrohr gestopft. Das Rohr selbst ist auch eine gute Transportverpackung. Wenn man den Reis essen möchte, kann man das Bambusrohr ähnlich einer Banane schälen und den Reis abbrechen oder anbeißen. Zu dem Stand ging es über eine Bambus Brücke.

Danach ging es weiter zum Wat Samrong Knong Tempel und den Killing Fields. Die Killing Fields gab es überall im Land verstreut.

Wat Samrong Knong: Unweit der Stadt, parallel zum Sangker-Fluss im Norden, befindet sich eine Pagode namens Samrong Knong, die älteste Pagode in der Provinz Battambang, die 1707 von einem Mönch namens Thudong Chey erbaut wurde. Diese Pagode wurde Sam Rong genannt, weil früher viele Samrong-Bäume rund um den Tempel wuchsen und Kambodscha von 1975 bis 1979 von den Roten Khmer regiert wurde, deren Anführer Pol Pot war. Während dieser Zeit wurde diese Pagode als Gefängnis und Folterstätte genutzt. Es gab viele Opfer, die von den Roten Khmer ermordet wurden und deren Geburt und Schädel an diesem Ort lagen. Nachdem Kambodscha vollständig von den Roten Khmer befreit worden war, wurden die Geborenen und Schädel zur Aufbewahrung mitgenommen Urne, die in der Nähe der Pagode steht und noch heute zu sehen ist.

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Auch die Herstellung von Bananen-Chips haben wir gesehen. Angeblich sollen die Bananenschalen auch eine zarte Haut machen. Rena sah gleich einige Jahre jünger aus 😉.

Vor der Mittagspause haben wir noch die Herstellung von Reispapier und frischen Frühlingsrollen gesehen. Die Frühlingsrollen waren echt lecker.

Nach der Mittagspause haben wir noch die Damrey Sor Pagoda, einen weiteren Tempel, angesehen bevor es weiter zu dem bekannten Bambuszug ging. Auf einer alten Bahnstrecke werden zwei Achsen aufgelegt darauf kommt eine Plattform aus Bambus worauf man sitzen kann. Das Ganze wird von einem kleinen Verbrennungsmotor über einen Gummiriemen angetrieben. Der Riemen wird gespannt indem der Motor nach hinten gezogen wird und es geht los. Das ganze hat uns an einem ähnlichen Zug in Barranquilla in Kolumbien erinnert.

Bambuszug Norry: Die Schienentaxis mit dem Namen Norry waren ein improvisiertes Transportmittel in Kambodscha besonders im Gebiet um Battambang. Für Touristen wurden Norrys als „Bambuszug“ („bamboo train“) angepriesen, dessen Betrieb von der lokalen Touristenpolizei organisiert und überwacht wurde. In den 1980er Jahren wurde das erste, aus Holz gefertigte Eigenbau-Schienentaxi auf der ramponierten, ehemaligen Kolonialtrasse (Nordbahn) von Bauern eingesetzt, die sich als Fahrer der Norrys einen Teil ihres Lebensunterhaltes verdienten. Die Schienentaxis ähnelten Draisinen mit einer Ladefläche von etwa 3,5 mal 2 Metern auf einem zweiachsigen Metallgestell, angetrieben von einem 6-PS-Benzinmotor. Die Schienentaxis waren notwendig, um in abgelegenen Regionen Menschen und  zu transportieren. Es existierte sogar ein Fahrplan und Vorfahrtsregeln, zuvor wurde immer dann gefahren, wenn das Schienentaxi ausgelastet war. Wenn sich zwei Norries auf der eingleisigen Strecke begegneten, wurde das leichtere der beiden abgeladen und von der Schiene genommen. Auch ein Norry, das zwei hintereinander fahrenden begegnete, wurde von der Schiene genommen. Auf Teilen der Strecke musste auch das Norry zurück zum nächsten Bahnhof fahren, das geringer vom jeweiligen Bahnhof entfernt war. Anfangs verkehrten außer den Schienentaxis auf den Gleisen noch vereinzelt Güterzüge, später wurde der Zugverkehr eingestellt. Im Herbst 2017 wurde der Norry-Betrieb eingestellt, da auf der Strecke Bauarbeiten für die Reaktivierung des regulären Zugverkehrs stattfanden. Seit 2018 wird auf vier Kilometern nahe Wat Banan eine touristische Museumsbahn betrieben.

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Nach einer Hängebrücke und der Besichtigung der Kampong Pil Pagoda gab es auf dem Weg zur Tötungshöhle noch zwei kulinarische Highlights. Zunächst hielten wir noch an einem BBQ Stand an der Straße an dort gab es gegrillte Ratte. Nach einigem Zögern haben wir dann doch einen kleinen Happen probiert. Es schmeckt wie Hühnchen. Danach ging es zur Reisnudel Herstellung mit einer Kostprobe. Die war dann doch mehr nach unserem Geschmack.

Warum hier in Asien die Höhlen immer oben am Berg liegen ist uns wirklich ein Rätsel. Wir haben uns auf einem Pickup zur Tötungshöhle und einem daneben liegenden Tempel fahren lassen. Neben einer tollen Aussicht über das umliegende Land gab es hier auch wieder einige Affen.

Die Tötungshöhlen von Phnom Sampeau:  Hinrichtungsstätte der Roten Khmer auf Phnom Sampeau, einem Hügel 7 Meilen (11 km) südwestlich von Battambang im Westen Kambodschas . Die Roten Khmer töteten ihre Opfer oben in der Höhle am Rand eines Tageslichtschachts oder eines Deckenlochs und warfen die Leiche dann in die Höhle. Männer und Frauen wurden in getrennten Höhlen und Kleidung in einer anderen untergebracht. Es gibt eine Reihe von Höhlen am Phnom Sampeau (Sampeau-Hügel), die traditionell als buddhistische Tempel dienten. Heute befindet sich in der Höhle neben den Schädeln und Knochen und einem goldenen liegenden Buddha ein großes Glasdenkmal , das über eine Treppe erreichbar ist.

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Das eigentliche Highlight an dieser Lokation war dann die Fledermaushöhle, eine riesige Spalte in der Bergwand. Jeden Abend fliegen hier kurz vor Sonnenuntergang tausende Fledermäuse in riesigen Schwärmen aus, um auf die Jagd zu gehen. Der Schwarm bewegt sich wie eine Schlange über den Abendhimmel. Wirklich imposant.

DIENSTAG: Nach einem ruhigen Tag haben wir uns zum Sonnenuntergang zum Ek Phnom Tempel fahren lassen. Einer alten Tempelruine aus dem 11 Jahrhundert.

Als es dunkel war sind wir noch einmal losgezogen um etwas zu essen und zu trinken. Dabei sind wir bei einer großen Open Air Schulparty mit Bühnenprogramm gelandet. Irgendwann wurde uns Babypuder ins Gesicht geschmiert und uns Happy New Year gewünscht. Aus unerklärlichen Gründen sind wir wohl mal wieder aufgefallen. Wir wurden noch mehrmals Opfer eines Puderanschlags 😉. Plötzlich wurde uns dann noch von jemandem ein Bier angeboten und wir haben angestoßen. Den Rest des Abends haben wir noch in einer Art Biergarten am Fluss verbracht. Auf dem Weg dahin konnten wir sehen wie in dem Restaurant das Geschirr abgewaschen wird. Das ist hier übrigens, wie auch schon in einigen anderen Ländern, die wir bereits bereist haben, vollkommen üblich so. Auf unserem Rückweg haben wir dann gesehen wie ein kleiner Junge in einer der großen Schüsseln geduscht hat.

MITTWOCH: Es geht morgens mit dem Bus nach Siem Reap, es sind nur ca. 3 Std. Fahrt.

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