34 Hue, Do. 07.03. – Di. 12.03.24

Huế, früher Phú Xuân, ist eine bedeutende Großstadt mit ca. 350.000 Einwohnern in Zentralvietnam am Hương Giang („Parfümfluss“ oder „Fluss der Wohlgerüche“). Sie liegt unweit des Meeres vor einer malerischen Hügel- und Gebirgslandschaft der näheren Umgebung – dort befindet sich auch das Bach-Ma-Biosphärenreservat. Huế, das von 1802 bis 1945 Vietnams Hauptstadt war, ist heute die Hauptstadt der Provinz Thừa Thiên Huế und verfügt über eine gute Verkehrsanbindung mit Bahnhof, Flughafen und Anschluss an die Straßenhauptverkehrsader des Landes. Die Universitätsstadt ist unter anderem bekannt für ihre Medizinische Hochschule. Huế ist Sitz des römisch-katholischen Erzbistums Huế mit einer Kathedrale im Stadtzentrum.

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Unterkunft: Than Thien Friendly Hotel, 10 Nguyen Cong Tru, Hue, Vietnam

DONNERSTAG: Nach dem Mittagsschläfchen haben wir uns auf den Weg gemacht Hue zu erkunden. Hier geht es beim Verkehr wieder etwas wusseliger zu. Am Parfüm-Fluss sind wir die Promenade lang gelaufen und hier und da mal die Café getestet. Zwischendurch haben wir bei Hien, jemand der uns wegen einer privaten Bootsfahrt zu den Sehenswürdigkeiten ansprach, für den nächsten Tag eine Bootstour gebucht. Abends sind wir noch zur Walking Street, das ist hier nur eine für Fahrzeuge abgesperrte Straße wo man Restaurants und Läden findet, nicht so aufregend.

FREITAG: Am Vormittag haben wir mit Hien und einem französischen Pärchen die Drachenbootsfahrt auf dem Parfüm-Fluss zu den drei Gräbern bzw. Mausoleum von Königen in Vietnam unternommen. Das Wetter war wie erwartet bewölkt aber warm. Zuerst sind wir zum Grab vom Kaiser Ming Mang gefahren.

Kaiser Ming Mang: Das Grab von Minh Mang befindet sich in der Nähe von Huế in Vietnam. Es ist ein beeindruckendes Beispiel für die vietnamesische Architektur und Geschichte. Minh Mang war der zweite Kaiser der Nguyen-Dynastie und regierte von 1820 bis 1841. Sein Grab ist bekannt für seine ästhetische Schönheit und seine harmonische Integration in die umgebende Landschaft. Es ist ein beliebtes Touristenziel und ein wichtiges kulturelles Erbe in Vietnam.

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Weiter ging es zum Grab von Kaiser Khai Dinh. Hier mussten wir erst noch ca. 20 min. zu Fuß vom Fluss zu der Grab-Anlage laufen. Es war ein kleine Abwechslung zwischendurch. Von außen ist die Anlage  schwarz und dunkel aber im Inneren ist es zu unserer Verwunderung hell und farbig.

Kaiser Khai Dinh: 1916 wurde Khải Định Kaiser von Vietnam , nachdem sein Vorgänger von der französischen Kolonialregierung ins Exil geschickt worden war . Khải Định arbeitete eng mit der französischen Regierung zusammen und galt am Ende seiner Herrschaft nur noch als „ein Angestellter der französischen Regierung“. Aufgrund dieser engen Zusammenarbeit war er bei der vietnamesischen Bevölkerung sehr unbeliebt. Wie eine Reihe vietnamesischer Kaiser wünschte Khải Định im Vorgriff auf seinen Tod die Errichtung eines Grabes, aber er war das letzte Mitglied der Nguyễn-Dynastie , das diese Entscheidung traf. Vor seinem Tod besuchte Khải Định Frankreich, wo er wahrscheinlich von den dortigen Architekturstilen beeinflusst wurde, was durch die europäischen Einflüsse in seinem Mausoleum belegt wird. Im Vorfeld soll Khải Định „die Steuern um dreißig Prozent erhöht haben, um den Bau des prächtigen Grabes zu finanzieren“. Swart und Till argumentieren jedoch, dass die Franzosen, die die Finanzen des Landes kontrollierten, zwar „während der Herrschaft [des Kaisers] die Steuern erheblich erhöhten“, dies jedoch wahrscheinlich nicht ausschließlich für den Zweck des Grabes getan hätten. Der Bau begann am 4. September 1920, war aber zum Zeitpunkt von Khải Dịnhs Tod im Jahr 1925 noch nicht abgeschlossen. Khải Địnhs dreitägige Beerdigung fand Ende Januar 1926 statt, bei der ein Trauerzug von der Kaiserstadt zum unvollendeten Grab zog . Nach elfjähriger Bauzeit und sechs Jahre nach Khải Đinhs Tod wurde das Grab 1931 unter Bảo Đại , Khải Địnhs Sohn und Nachfolger, fertiggestellt. Das Grab von Khải Định wurde 1993 zusammen mit anderen Bauwerken der Nguyễn-Dynastie in Huế zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Es ist für die Öffentlichkeit zugänglich.

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Als drittes stand noch das Mausoleum von König Tu Duc auf dem Plan. Mal ist im Internet Kaiser bzw König zu lesen, was richtig ist??? Hier wurden wir, jeder mit einem Moped zum Mausoleum gebracht. Die Anlage ist riesig.

Kaiser Tu Duc: genoss die längste Regierungszeit aller Monarchen der Nguyễn-Dynastie und regierte von 1848 bis 1883. Obwohl er 104 Frauen und Konkubinen hatte, war er nicht in der Lage, einen Sohn zu zeugen (möglicherweise wurde er unfruchtbar, nachdem er sich Pocken zugezogen hatte). Daher fiel es ihm zu, ein eigenes Epitaph über die Taten seiner Herrschaft zu verfassen. Er hielt dies für ein schlechtes Omen, aber das Epitaph ist immer noch auf der Stele im Pavillon östlich des Grabes des Kaisers eingraviert. Diese Stele ist die größte ihrer Art in Vietnam und musste aus einem über 500 Kilometer entfernten Steinbruch hierher gebracht werden – eine Reise, die vier Jahre dauerte.

Tu Duc begann lange vor seinem Tod im Jahr 1883 mit der Planung seines Grabes. Die größten Teile des Grabkomplexes wurden von 1864 bis 1867 fertiggestellt, zusammen mit zukünftigen Tempelgebäuden, die zu seinen Lebzeiten als palastartiger Rückzugsort für Tu Duc und seine vielen Frauen dienten. Der Bau des Grabes erforderte so viel Korveenarbeit und zusätzliche Steuern, dass es 1866 zu einem fehlgeschlagenen Putsch gegen Tu Duc kam. Dieser wurde niedergeschlagen, und für den Rest seines Lebens nutzte Tu Duc weiterhin die Palastgebäude des Grabes als seinen Aufenthaltsort Residenz.

Die Annehmlichkeiten für die Lebenden sind in keinem anderen Grab in Vietnam zu finden.  Hier konnte der Kaiser mit dem Boot auf dem See fahren und auf der winzigen Insel in der Mitte des Sees Kleinwild jagen. Er konnte sich im Xung-Khiem-Pavillon zurücklehnen und in Gesellschaft seiner Konkubinen Gedichte rezitieren oder komponieren. Nach Fahrten auf dem See legten die Boote am Du-Khiem-Pavillon an, von wo aus der Kaiser und sein Gefolge direkt nach Westen in den Palastbereich des Grabes gehen konnten.

Nach dem Tod des Kaisers im Jahr 1883 übernahm sein Adoptivsohn Kien Phuc das Amt des Nguyen-Kaisers. Vielleicht weil er erst sieben Monate vor seinem Tod regierte, wurde für ihn kein eigenes Grab errichtet. Stattdessen wurde er in einer kleinen Ecke auf dem Gelände von Tu Ducs Grab beigesetzt. Zwischen den Gräbern von Tu Duc und seinem Sohn befindet sich das Grab von Kaiserin Le Thien Anh, Tu Ducs Hauptfrau.

Trotz der Größe der Stätte und der Zeit, die Tu Duc hier verbrachte, wurde er an einem anderen, geheimen Ort irgendwo in Hue begraben. Um das Geheimnis zu wahren, wurden die 200 Arbeiter, die den König begraben hatten, alle enthauptet, nachdem sie vom Geheimweg zurückgekehrt waren. Bis heute bleibt das wahre Grab von Tu Duc verborgen.

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Zum Schluss haben wir noch bei der Thiên Mu Pagoda angehalten und uns den Ort angeschaut. Auch hier waren wir, wie auch an den anderen historischen Orten,  unzähligen „verkleidete“ Frauengruppen begegnet, die für Fotos posiert haben. Die Kostüme kann man überall in der Nähe kaufen bzw. wohl leihen.

Die Thiên-Mụ-Pagode: wurde im Jahre des Metall-Büffels 1601 von Nguyễn Hoàng, dem Begründer des Fürstengeschlechts der Nguyen, in einfacher Konstruktion errichtet. Dieser hatte 1600 die Hauptstadt seines Südreiches nach Phú Xuân, dem heutigen Huế, verlegt.

Die Legende erzählt, dass nachts auf dem Hügel am Parfümfluss eine alte Frau gefunden wurde, die ein langes, rotes Kleid und grüne Hosen trug und behauptete, dass dieser Ort einer Gottheit gehört. Sie verlangte, dass im Namen dieser Gottheit eine Pagode gebaut werden müsse, woraufhin sie in einer Wolke verschwand. Seit diesem Tage wird das Bauwerk „Die Pagode der alten Himmelsgöttin“ oder „Pagode der himmlischen Frau“ genannt.

1665 wurden die Gebäude unter Nguyễn Hoàngs drittem Nachfolger Nguyễn Phúc Tần renoviert und erweitert. Dieser hatte den Machtbereich der Familie bereits auf die südlichen Provinzen erweitert. 1710 ließ sein Sohn, Nguyễn Phúc Chu, eine 3285 kg schwere Glocke für die Pagode gießen. Im Jahre 1844 wurde sie unter Kaiser Thiệu Trị restauriert und ist heute eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten in Vietnam. Zwei kleinere Pavillons schützen die 2,50 m große Glocke und eine Marmorstele mit der Geschichte des Tempels. Der 21 m hohe Phước Duyên-Turm, 1844 nachträglich erbaut, erinnert an die fünf Manushi-Buddhas, die der Mahayana-Tradition zufolge bislang erschienen sind. Hinter der hohen Mauer erstreckt sich die Klosteranlage mit mehreren Hallen und einem Garten mit Bonsaibäumchen.

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Am Abend sind wir noch zum traditionellen Dong Ba Market auf der anderen Flussseite gegangen. Hier gibt es eigentlich alles zu kaufen von Kleidung, Lebensmittel, Blumen usw. Leider fing es dann auch zu regnen an. Bei Regen bei den Straßenküchen zu essen, ist nicht so toll auch wenn überall gleich die Plastikplanen  gezogen wurden. Also haben wir uns bei einen Restaurant ins trockene gesetzt und wieder unsere weiter Reiseplanung gemacht.

SAMSTAG: Für heute hatten wir die Zitadelle Hue, die auch fußläufig zu erreichen war, auf dem Plan. Es ist wieder ein riesiges Gelände mit unzähligen Gebäuden wie Tempeln usw. unsere Motivation hielt sich in Grenzen und wir haben nach ca. 2,5 Std. beschlossen es reicht nun mit Kultur.

Die Zitadelle mit der Verbotenen Stadt (eigentlich die Palastanlage der Nguyễn-Dynastie, die von 1802 bis 1945 die vietnamesischen Kaiser stellte), die nach dem Vorbild in Peking entstand, wurde 1993 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Die Anlage war während der Tet-Offensive (Schlacht um Huế) 1968 stark beschädigt worden und zeigt sich inzwischen so restauriert, dass sie – obwohl noch nicht vollständig wiederhergestellt – ein Magnet für Touristen aus nah und fern ist.

Auf den Rückweg fing es wieder an zu regnen. In Vietnam gibt es unserer Meinung nach keine Sonne, aber immerhin ist es warm mit ca. 22’C. Es kam die Frage bei uns auf, was machen wir denn noch am nächsten Tag in Hue. Ein Kochkurs wurde kurzfristig für den nächsten Nachmittag gebucht. Abends sind wir nochmals zum Nightmarket gegangen und haben dort ein leckeres Eis in Kokosnussschale mit frischer Kokosnuss genossen. Leider war das Genießen nicht von langer Dauer. Mir wurde übel und habe allergisch reagiert mit verstopfter Nase und dicken Augen. Am nächsten Morgen hatte ich zum Glück nur noch geschwollene Augen. Aber meine Lust einen Kochkurs zu besuchen war gleich Null, also lassen wir den Kurs einfach sausen. Es regnet auch noch den ganzen Tag über, also wird rumgegammelt. Gegen Abend waren meine Augen auch wieder normal. Auf was ich nun wirklich so reagiert habe, ist nicht klar. Ich vermute es war zuviele frische Kokosnuss. Morgen früh geht es mit dem Taxi inklusiven Sightseeing nach Hoi An. Wir hoffen nur, dass das Wetter besser wird. Na mal sehen.

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