107. Fazit und Statistik von unserer 350 Tage langen Weltreise 24.12.23 – 07.12.24

Route: Deutschland, Türkei (Zwischenstopp), Vereinigte Arabische Emirate (Dubai), Sri Lanka, Thailand, Laos, Vietnam, Kambodscha, Malaysia, Singapore, Australien, Indonesien, Japan, USA (New York), Panama, Kolumbien, Kanada, Peru, Bolivien, Ecuador, London (Heathrow) Rückflug, Deutschland
Nun sind wir bereits schon über 14 Tage zuhause und haben uns recht schnell wieder eingelebt.
In 350 Tagen waren wir in 20 Ländern – Türkei und Großbritannien waren nur ein Zwischenstopp bei dem Hin- und Rückflug. Wir sind mit Bus, Zug, Taxi, Tuktuk, Camper, Boot und Flugzeug gereist, also um von einem Ort zum nächsten zu gelangen. Des weiteren haben wir uns auch Fahrräder oder Mopeds geliehen um die Umgebung zu erkunden. Tandem-Paragliding haben wir auch genossen.
Auf die oft gestellte Frage: „Wo gefiel es uns am besten?“ Können wir nur sagen, jedes Land hatte seine Reize und überall haben wir uns willkommen gefühlt. Je länger wir unterwegs waren, desto mehr wurde uns bewußt, dass wir nur einen sehr kleinen Teil der Welt sehen werden bzw. letztendlich gesehen haben – auch wenn es sich viel anhört, ein Jahr unterwegs zu sein. Es war immer wieder zu bewundern, was die Natur so alles erschaffen hat bzw. welche Wunder auch die Menschen bereits vor langer langer Zeit erschaffen haben.
Essen: Wir haben in der gesamten Zeit, nirgends Probleme mit dem Essen gehabt oder irgendetwas nicht vertragen. Das Probieren von Ratte oder das ganze Meerschweinchen auf dem Teller serviert zu bekommen war schon speziell. Alpaka oder Lama gehörten auch mal zum Speiseplan. Oft haben wir auch Kleinigkeiten an Strassenständen oder auch Restaurants mit fragwürdigen Hygienekonzept gegessen. Trotzdem ist alles gut gegangen.
Besonders das Thema Frühstück war etwas schwieriger. So richtig konnten wir uns am das asiatische Frühstück aus einer Brühe und Grünzeug zum Eintunken nicht gewöhnen. Ebenfalls ist unser Bedarf an Rührei zum Frühstück für längere Zeit gedeckt.
Es ist schön Zuhause wieder einen richtigen Kaffee trinken zu können. Unterwegs gab es meistens einen löslichen Kaffee a la Nescafé. Gut war es schon wenn dieser nicht völlig überzuckert war.
Gesundheit: In dem Jahr hatten wir nur etwa drei bis vier Tage eine Erkältung und Rena auch mal etwas Fieber. Einschränkender waren da schon die Stürze von Rena auf den Rücken. Der Besuch des Krankenhauses zur Untersuchung war da schon ein sehr spezielles Erlebnis. Aber es war „nur“ eine Rippenprellung. Der Hundebiss von Frank verlief glücklicherweise auch problemlos. Beide hatten wir weder mit der Höhenkrankheit noch mit den Essen irgendwelche Probleme, auch wenn die hygienischen Standard oftmals sehr fragwürdig waren. Damit haben wir alles gut überstanden.
Verkehr: Abgesehen vom grundsätzlichen Unterschied mit Links- und Rechtsverkehr konnten wir viele Kleinigkeiten beobachten. Grundsätzlich läuft der Verkehr besser wenn, wie an vielen Orten in Südostasien, hauptsächlich Motorräder unterwegs sind. Überall findet sich eine Lücke wo noch ein Motorrad durch passt. Der Verkehr läuft einfach. Die ersten Staus haben wir in Malaysia erlebt, wo hauptsächlich Autos fahren. An vielen Orten wird zwar nicht unbedingt defensiv, trotzdem aber extrem kooperativ gefahren. Hupen ist nicht so aggressiv zu verstehen wie in Deutschland. Es heißt einfach nur „hey, Pass auf ich bin hier“. Manchmal hatten wir auch den Eindruck dass, wer zuerst hupt, die Vorfahrt hat. Es funktioniert einfach. Das überqueren der Straße als Fußgänger funktioniert indem man zielstrebig und kontinuierlich über die Straße geht. Gegebenenfalls ein Handzeichen in Richtung der Fahrzeuge und jeder weiß was man vorhat. Zeitstreifen scheinen mehr ein Straßentattoo zu sein. Eine wirkliche Bedeutung konnten wir in Südostasien jedenfalls nicht feststellen und auch Ampeln machen die grauen Straßen halt einfach nur ein wenig bunter. In den Ländern mit westlicher Kultur läuft das dann alles wieder total geregelt ab.
Menschen: Überall haben wir freundliche Menschen getroffen. Wir hatten keine negativen Erlebnisse. Natürlich wird immer wieder versucht uns mit den Preisen, oberhalb der ansonsten ortsüblichen Preise, über den Tisch zu ziehen. Handeln haben wir Deutschen ja nicht unbedingt in den Genen. Auch wenn wir sicherlich meistens zuviel bezahlt haben lag es für uns immer noch im günstigen Bereich. Und beim Handeln ging es dann eher um vielleicht 50 Cent. Das gehört eben zum Spiel dazu.
Es ist interessant zu beobachten dass in Südostasien soviele unterschiedliche Religionen friedlich zusammen leben können. Warum auch nicht? Schließlich gehört es doch zum Wesen der Religionen das Zusammenleben von Menschen zu regeln. Und trotzdem scheint es in vielen Teilen der Welt nicht zu funktionieren.
In Südamerika waren wir überrascht wie unterschiedlich das Temperament der Menschen selbst in benachbarten Ländern ist. Während Kolumbien irgendwie laut und bunt ist, ist es in Ecuador und Peru sehr ruhig.
Am ehesten unwohl fühlen wir uns in Australien in Alice Springs. Es ist unglaublich das dieses Land es bis jetzt nicht geschafft hat die Ureinwohner öffentlich zu integrieren.
Interessant ist auch die Selfie Kultur in Asien. Die Asiaten machen überall Selfies und ziehen dazu oftmals auch passende traditionelle Kleidung an. Oder sie gehen mit Wanderstiefeln, Kleidchen und geschminkt in den Dschungel um ein perfektes Selfie zu machen. Oft trifft man Gruppen von Frauen, extra fein gekleidet, um an irgendwelchen Tempeln Fotos von sich zu machen. Natürlich werden auch auf anderen Kontinenten Selfies gemacht. Aber so excessive haben wir es nirgends sonst erlebt.
In Asien fiel uns auf das sehr viele Reisende so wie wir, oder sogar noch extremer, unterwegs waren. Man bekommt den Eindruck, dass es völlig normal ist, dassl man einfach Mal so ein Jahr unterwegs ist. Viele haben sogar gleich Wohnung und Job gekündigt und haben sich auf unbestimmte Zeit auf die Reise begeben. Das scheint völlig normal zu sein. Warum haben wir das eigentlich nicht schon viel früher Mal gemacht? Allerdings sind die meisten Leute deutlich jünger als wir. Oft fühlten wir uns auf den Touren wie Mama und Papa. Die meisten hätten locker unsere Kinder sein können. Aber wir erhielten auch viel positives Feedback. Wenn das meine Eltern auch mal machen würden…
Tiere: Auch die Tierwelt war sehr spannend. Wer wird schon Mal von einem Reh in den Hintern gezwickt nur weil man nicht schnell genug einen Keks rausgerückt hat. Auch wenn sich die Rehe vor einem verbeugen, ist es mit der japanischen Zurückhaltung sehr schnell vorbei wenn es man nicht schnell genug füttert. Ebenfalls strange ist es wenn man Rehe am rosa Sandstrand antrifft, wie es uns in Indonesien passiert ist. Das schnorcheln mit den friedlichen Walhaien, den größten Fischen der Welt ist genauso ein unvergessliches Erlebnis wie das schnorcheln mit den jungen verspielten Seelöwen. Imposant waren auch die riesigen Komodo Warane in Indonesien und die Landschildkröten auf Galapagos. Witzig auch die Blaufusstölpel und die Seelöwen, welche am Strand und im Park auf den Bänken herum liegen.
Landschaften: Wir haben tolle Landschaften, Strände und Wasserfälle gesehen. Neben dem Outback in Australien und den gewaltigen Rockies in Kanada gibt es auch viele andere Landschaften die uns im Gedächtnis geblieben sind. So zum Beispiel die beeindruckenden Vulkane in Indonesien, der Blick auf den Fujiyama, der Kuang Si Wasserfall in Laos, die Inseln der Karibik, die Teeplantagen in Sri Lanka und die Reisterrassen in Indonesien, das Hochland der Anden sowie die Salzwüste in Bolivien um nur einige zu nennen. Besonderes beeindruckend waren die Sonnenuntergänge in den Wetlands in Australien und im Amazonas Gebiet.
Sicherheit: Wir haben uns überall sicher gefühlt. Sicherlich sollte man nicht zu leichtsinnig sein. Aber wer sich zu ängstlich durch die Welt bewegt kann auch schnell zum Opfer werden. Man muss aber auch nicht überall hingehen und dabei auch auf sein Bauchgefühl hören. Wie sich leider in diesem Jahr mehrfach gezeigt hat ist man auch in Deutschland alles andere als sicher. Wenn man halt zur falschen Zeit am falschen Ort ist, kann einen überall was passieren. Es gibt also keinen Grund nicht auch mal in ein fremdes Land zu reisen. Die meisten Menschen sind gut und wollen auch nur gut und in Frieden leben.
Statistik:



350 Tage, 116.343 km, 20 Länder, 4 Kontinente, weitester Ort ist Hahndorf in Australien mit 15.606 km von Lehrte entfernt, 10 % der Welt bereist.
Zu guter Letzt: Wir waren überrascht wie einfach sich die Welt bereisen lässt. Handy, Internet, Kreditkarte und ein gültiger Reisepass. Viel mehr braucht man nicht.
Wir können von uns nur sagen, wir würden es immer wieder so machen. Genießt alle die Zeit und schiebt nichts auf später.
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