77. Minca, Sierra Nevada Do. 15.08. – Mo. 19.08.24, Santa Marta Mo. 19.08. – Di. 20.08.24

Unterkunft: Colores de la Sierra, Minca via Campano km 5, 470002, Kolumbien, Minca

DONNERSTAG: Wir fahren mit dem Bus von Riohacha nach Santa Marta. Dort werden wir an einem Kreisel im Außenbezirk abgesetzt. Wir hatten eigentlich erwartet, dass wir zum Bus Terminal fahren. Wir stoppen ein Taxi mit dem wir dann nach Minca fahren. Dort müssen wir dann noch einmal einen Jeep bis zur Unterkunft nehmen welche etwa 5 Kilometer außerhalb liegt. Die Unterkunft ist wirklich super, mitten in den Bergen gelegen. Es gibt dort ein Restaurant (was bei der Lage auch wirklich nötig ist), einen Pool und eine tolle Aussichtsplattform von der man bis nach Santa Marta schauen kann. Zunächst machen wir eine Siesta, da es sowieso gerade kräftig regnet. Danach gehen wir zur Aussichtsplattform und genießen den Sonnenuntergang. Im Gegensatz zu den anderen Orten wird es hier abends angenehm kühl und wir benötigen auch schonmal etwas zum überziehen. Hier gibt es auch zum Duschen die Auswahl zwischen kalten und warmen Wasser, das erste Mal in Kolumbien. Insgesamt ist es hier oben in den Bergen auch nicht so schwül. Eine angenehme Abwechslung.

FREITAG: Beide sind wir nach fast 8 Monaten das erste Mal etwas erkältet. Wir machen das, was man in Minca am besten machen kann. Wir entspannen uns mal und genießen die Aussicht von der Aussichtsplattform in unserem Hostel. Ich, Frank, gehe am Vormittag noch einmal los auf einen Wanderpfad. Es handelt sich um einen sehr schönen schmalen Pfad der sich am Berghang entlang durch den dichten Urwald schlängelt. Nach knapp 2 km erreiche ich einen kleinen Wasserfall wo sich der weitere Weg verliert. Ich drehe um. Ich, Rena, nehme eine Auszeit und genieße unseren Balkon mit Blick auf den Wald. Des Weiteren bringe ich unsere „Büroarbeit“ wieder auf den laufenden Stand.

SAMSTAG: In Minca, besonders wenn man wie wir noch ziemlich außerhalb untergebracht ist, gibt es eigentlich nur drei Optionen. Wandern, Besichtigung einer Kaffee Farm oder ausruhen. Weil wir beide etwas angeschlagen sind, verzichten wir auf größere Wanderungen mit Baden im Becken unterhalb eines Wasserfalls. Stattdessen besuchen wir die nahe gelegene Kaffeemanufaktur La Victoria. Der etwa 1,5 km lange Weg geht über deren Zufahrtsweg. Der Weg ist umsäumt von großen Bambuspflanzen und bietet gelegentlich Ausblicke in die Berge. Ein wirklich schöner Weg. Wir machen eine Führung durch die 132 Jahre alte Kaffeemanufaktur. Die Kaffeekirschen werden direkt hinter der Manufaktur in den Hängen geerntet. Die Erntezeit ist Oktober, November sodass wir die Anlage nicht in Aktion sehen können. In den Hängen ist ein Arbeiter der mit einer Machete die Kaffeepflanzen von anderen Pflanzen befreit. Insgesamt werden hier etwa 80 Tonnen pro Jahr verarbeitet. Ein guter Arbeiter kann etwa 200 kg pro Tag ernten. Das besondere an dieser Anlage ist, das hier alles mit Wasserkraft betrieben wird. Im Gegensatz zu modernen computergesteuerten Anlagen ist diese sehr unkompliziert und kostengünstig zu warten. Eine moderne Anlage wird sicherlich keine 130 Jahre durchhalten. Alle Prozeßschritte werden von einem zentralen Antrieb über Riemen angetrieben. Alles von der Trennung der schlechten von den guten Kirschen, von der Trennung der Kaffeebohnen von der Frucht, der Sortierung nach Größe aber auch die Trocknung der Bohnen. Die Trocknung erfolgt mit Heißluft bei maximal 60 °C. Die Hitze wird durch die Zerstäubung und Verbrennung von altem Kochfett aus den Restaurants in der Umgebung erzeugt und die heiße Luft wird über ein elektrisches Gebläse eingeblasen. Der Strom dazu wird ebenfalls zuvor über einen Wasser angetriebenen Generator erzeugt. Ebenfalls wird das Fruchtfleisch kompostiert und wieder auf den Hängen verteilt. Dadurch ist es insgesamt ein sehr nachhaltiges Konzept. In Kolumbien wächst ausschließlich Arábica. Eine Röstung erfolgt hier nur in kleinen Mengen für den Eigenbedarf und den direkten Verkauf. Für den Export werden die Bohnen lediglich getrocknet und somit transportfähig gemacht. Die Anlage wurde übrigens von einem Deutschen aufgebaut.

Gleich nebenan gibt es übrigens seit 2021 noch eine kleine Brauerei (Cervecería) die sechs verschiedenen Biere braut. Wir haben uns jeweils eine Flasche pro Sorte mitgenommen um abends ein kleines Tasting zu machen 🍻😊.

Da wir noch zwei Nächte nach gebucht haben, müssen wir in ein anderes Zimmer umziehen. Es hat zwar keinen Balkon und keine schöne Aussicht aber das Hostel ist insgesamt sehr schön. Unser Gepäck wurde bereits in das andere Zimmer gebracht, sehr praktisch da es etwas höher liegt als das andere. Hier in den Bergen von Minca regnet es bisher jeden Tag zwischen 14 und 15 Uhr für ca. 1 – 2 Std. etwas kräftiger und dann sind die Wolken weg.

SONNTAG:  Ich, Rena, bin völlig platt und bleibe den ganzen Tag im Bett. Frank hat den Tag mit dem tollen Blick von der Aussichtsplattform genossen und gechillt.

Leider hat man von Minca nichts gesehen und von der Umgebung auch nicht mehr. Aber nach 8 Monaten mal so eine Auszeit zu haben, ist völlig in Ordnung. Wir haben nicht das Gefühl etwas verpasst zu haben.

MONTAG: Gegen Mittag bringt uns ein Jeep wieder runter nach Minca und dann weiter mit dem Taxi nach Santa Marta.

Unterkunft: Historic House Hotel Centro Historico, 888 Calle 22, Centro Historico, 470004, Kolumbien, Santa Marta. Grosses einfaches Zimmer mit Bad und mit keinem Fenster zum Innenbereich.

Erst einmal müssen ein paar Kleinigkeiten eingekauft werden und dann schauen wir uns in der Stadt um. Ich, Rena, schaue mir das Treiben auf einem zentralen Platz von einer schattigen Bank an während Frank etwas die Umgebung erkundet. Viel ist es nicht was man an einem Nachmittag in Santa Marta sieht, aber es reicht aus um ein wenig durch den historischen Kern zu schlendern und alte Häuser und Kirchen im Kolonialstil sowie die engen Gassen zu bewundern. Der Sonnenuntergang am Strand darf natürlich auch nicht fehlen. In Santa Marta gibt es nur einen kleinen Strand welcher auf der einen Seite von einem Yacht-Hafen und auf der anderen Seite von einem Container-Hafen eingegrenzt ist. Trotzdem ist er, besonders heute auf Grund eines nationalen Feiertages, sehr gut besucht.

DIENSTAG: Wir sind beide auf dem Weg der Besserung. Wie es so schön heißt, 14 Tage ohne Arzt und 2 Wochen mit Arzt. Um 10.55 Uhr geht unser Flug von Santa Marta nach Cali.

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