Unterkunft: Schiff Pulau Mas 168 mit 44 Personen, eigene Cabin mit Seeblick
MITTWOCH: Wir werden von unserer Unterkunft in Senggigi abgeholt. Allerdings steht der Fahrer schon um 8:30, statt wie mitgeteilt erst um 9 Uhr, vor der Tür und wir sitzen gerade beim Frühstück. Er holt erst noch andere Mitreisende ab und dann geht es los. Wir fahren allerdings erstmal über drei Stunden halb um die Insel bis zum Osthafen Labuhan.
Eigentlich dachten wir es würde ein Segeltörn werden aber das Schiff ist garantiert kein Segelboot. Im Originaltext auf der Website wird überall von sailing gesprochen. Aber das heißt wohl auch navigieren. Sehr irreführend. Wie auch immer, es ist jedenfalls ein Motorschiff. Auch hatten wir uns das Schiff etwas komfortabler vorgestellt. Wir sind halt von der Schiffstour in Vietnam verwöhnt. Im Gegensatz zu der riesigen Luxuskabine mit eigenem Bad und Dusche dort, haben wir jetzt eine winzige Kabine bezogen. Diese erinnerte eher an das Capsule Hotel in Singapur. Insgesamt ist hier alles sehr einfach und die Deck-Klasse ist in einem großen Raum mit eng an eng gelegten kleinen Schaumstoffmatten untergebracht. Wir beziehen also unsere Kabine mit Seeblick und sind sehr froh, dass wir uns zu der Kabine entschieden haben. Aber wir wollen uns nicht beschweren. Rena sagt immer „selbst gewähltes Schicksal“ und wir wollen auf dieser Reise schließlich auch was erleben.






Gegen 15:30 hat das Schiff dann endlich abgelegt. Zum Sonnenuntergang waren wir auf der Insel Pulau Kenawa auf einem kleinen Berg. Danach sind wir die Nacht durchgefahren.






DONNERSTAG: Als wir morgens aufgewacht sind hatten wir bereits die ersten etwa 170km zurückgelegt und an dem Schnorchelpunkt für das Schwimmen mit den Walhaien angekommen. Noch vor dem Frühstück ging es direkt ins Wasser. Die Walhaie waren auch schon da, allerdings nur weil sie entsprechend mit Plankton angefüttert wurden. Mit ihrem riesigen Maul saugen sie das Wasser ein um das winzige Plankton heraus zu filtern. Davon brauchen sie zwischen 50 und 200 Kilogramm pro Tag. Also Walhaie als Touristenattraktion? Ja schon, aber wir halten das für unkritisch, da die Tiere ja freiwillig da sind. Uns Touristen, so scheint es jedenfalls, nehmen sie wohl nur als weitere Fische wahr. Es ist sehr imposant diese Tiere aus direkter Nähe zu sehen. Die grauen weiß gefleckten Tiere werden bis zu 20m lang. Der Walhai ist übrigens nicht wie andere Wale ein Säugetier sondern der größte Fisch auf der Erde.






Nach diesem Erlebnis gab es erstmal Frühstück zwei Pancake mit Banane. Der Rest des Tages und der Nacht ist ein reiner See Tag, an dem wir weitere 300km fahren. Dieser Teil der Fahrt wird eine echte Herausforderung mit ziemlichen Seegang. Zwar ist es nicht sonderlich windig aber wir verlassen den geschützten Bereich zwischen den Inseln und fahren über das offene Meer.
FREITAG: Der Tag beginnt mit dem Besuch des Komodo National Parks um die Komodo Warane oder auch Komodo Drachen genannten Tiere zu sehen. Wir gehen mit zwei Guides auf einen ausgewiesenen Rundweg. Beide sind mit einem Stock mit einer Astgabel am unteren Ende bewaffnet um gegebenenfalls die Warane am Hals abzuwehren. Wir vermuten, dass sie es möglicherweise auch bei den Touristen einsetzen falls sie unerlaubt den Weg verlassen 😉. Der Guide bereitet uns schon vorsichtig darauf vor, dass wir wahrscheinlich keine Warane zu sehen bekommen, da sie momentan in der Paarungszeit sind und sich eher versteckt aufhalten. Wir hatten aber riesiges Glück und haben etwa 8 Warane unterschiedlicher Größe gesehen. Auf die Frage was die Tiere so fressen, wurde uns erzählt, dass sie auch Hirsche und Büffel fressen. Ich hatte dann noch ein „und gelegentlich auch einen Touristen“ eingeworfen worauf der Guide mit „am liebsten Italiener“ antwortet. Das hat mich schonmal beruhigt, schließlich waren wir ein Angebot von „internationaler Küche“ aus immerhin 10 Nationen 😉. Sind die Tiere gefährlich? Wir gehören nicht zu ihrem Speiseplan und waren auch relativ dicht dran aber provozieren sollte man sie nicht. Die bis zu 3m langen und 100kg schweren Tiere können immerhin fast 20km/h schnell laufen.






Nach dem erfolgreichen Auftakt auf Komodo Island ging es zum Pink Beach zum Baden und Schnorcheln. Das Pink selbst fällt nicht gleich ins Auge. Es ändert sich je nach Licht. Besonders in Bereichen wo regelmäßig die Wellen auflaufen erkennt man die Verfärbung welche durch winzige rote Farbpigmente erfolgt. Vermutlich zermahlene Überreste von roten Korallen.




Zum Sonnenuntergang geht es auf einen Aussichtspunkt auf Pulau Padar mit einem tollen Panoramablick über die Insel. Den Abend verbringen wir mit einer Party auf dem Boot, endlich mal wieder schön tanzen. Über Nacht fahren wir weiter. Diesen Tag waren es aber nur ca. 70km.





SAMSTAG: Bis zu unserem Zielhafen Labuan Bajo auf Flores liegen nur noch knapp 20km vor uns. Wir fahren aber vorher noch den Kelor Beach (mit ganz vielen anderen Schiffen wie an den anderen Plätzen auch) an, an dem man mit den schwarzspitzigen Haien schwimmen kann. Dies ist eine sehr kleine, ungefährliche Haiart. Stattdessen gibt es dort aber eine Sorte sehr aggressiver kleiner Fische die uns attackiert haben. Die oberflächen Bisse merkt man sehr deutlich. Nach dem Mittagessen geht es weiter zu unserem Zielhafen.




Kaum angelegt springen schon die ersten Taxifahrer aufs Boot und zerren schon fast unsere Koffer aus der Kabine. Wir versuchen sie erstmal abzuwimmeln. Was uns letztendlich auch erstmal gelingt. Die können schon lästiger als ein Schwarm Fliegen werden. Wir haben gelernt, dass es besser ist, erstmal eine passende Taxi App nach dem Preis zu fragen bevor man sich auf einen der Fahrer einlässt.
Schließlich nehmen teilen wir uns dann ein Taxi mit drei weiteren welche zum Flughafen wollen, welcher unweit von unserem Hotel liegt.
FAZIT: Auch wenn das Schiff selbst nicht so war wie wir uns das vorgestellt hatten war es doch eine sehr schöne Tour. Auch die Verpflegung, welche in der winzigen Bordküche gekocht wurde war lecker und abwechslungsreich wie Nasi Goreng mit Hühnchen und Gemüse oder Spaghetti mit Soße. Insgesamt ein toller Ausflug mit vielen Erlebnissen. Die Strecke vom Osthafen Lombok/Labuhan bis Flores/Labuan Bajo war rund 550 Schiffskilometer.